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Von der Werbung anderswo

Admin

Babylonier
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Anderswo bastelt ein fleissiger Werber Flyer wie diesen um das Babylon zu bewerben. Laut Telefonat mit diesem Werber wurde er dazu vom Cheffe persönlich beauftragt. Selbiger (der Cheffe) meinte allerdings wortwörtlich dazu: "ich habe doch keinen Alzheimer, ich habe das nie in Auftrag gegeben!"

bab_neu2_600.jpg

Ich persönlich finde diese Werbung toll, man hätte der Dame noch ein bisschen Licht auf die Lippe legen können, aber auch so will ich sofort mein Fahrrad besteigen, vier Stunden mit dem Zug fahren, dann nach Elsdorf radeln und genau diese Dame so lange und breit wie möglich beschmusen wie nur irgendwie möglich.

Dummerweise gibt es diese Dame im Babylon gar nicht. Dummerweise hat das Babylon in den letzten fünfzehn Jahren noch nie Werbung mit Bildern von Frauen gemacht, die noch nie zu Gast im Babylon waren.

Ob das nun wichtig ist? Vielleicht nicht, denn vieles was sich Werbende so ausdenken, hat in der Realität keine oder nur wenige Auswirkungen.

Aber evtl. hat Werbung auch etwas mit dem eigenen Selbstverständnis zu tun!

Evtl. will man lieber ein tatsächlich familiärer Club statt Premiumclub sein. Evt. ist man einfach "das Babylon" und nicht wie fünf Dutzend andere Clubs "der größte, der schönste, der tollste, der was auch immer". Evtl. ist man sich selbst genug ganz ohne, dass man unbedarften Dritten vorgaukelt, dass es diese oder andere Frauen im Club tatsächlich gibt. Evtl. ist man einfach, statt scheinen zu wollen.



Evtl. ist das ganze aber auch nur der Versuch anderswo potentiellen Kunden zeigen zu können: "Seht her, das Babylon bezahlt bei uns Werbung. So gut sind wir, dass auch dieser Laden (der manches anders macht als andere) nicht drumherum kommt bei uns für teures Geld Werbung zu kaufen."

Der bisherige Hauptsponsor eben dort, scheint zumindest aktuell auszufallen, da muss man sich natürlich etwas einfallen lassen, wenn man davon lebt Werbung zu verkaufen. Nicht umsonst gibt es Foren, die 30 Werbebanner zeigen, obwohl nur ein halbes Dutzend davon bezahlt werden. Der schöne Schein ist wertvoll und Werbung verkaufen ohne Bestandskunden eine Qual.

Ob das allerdings im Sinne und zum Wohle des Babylons ist? Will oder soll ein Club sich so benutzen lassen? Ist es egal oder sogar gut, denn jeder Klick könnte ja Gäste ins Haus bringen, womöglich sogar die richtigen? (Laut Google sind es immerhin 18 Klicks pro Tag in den letzten zehn Tagen.)

Oder ist Forenwerbung in Form von Bannern sowieso völlig uninteressant, weil Foren nur sehr wenig neue Besucher haben und der Altuser solche Werbung sowieso nicht mehr sieht?

Vielleicht ist es an der Zeit die Werbung für das Babylon genauso zu machen wie fast alle anderen Clubs das auch machen. Vielleicht ist es an der Zeit potentielle Besucher mit sogenannten Popups zu nerven und mit gekauften Bildern von professionellen Fotomodellen den geneigten Kunden vorzugaukeln, welch unglaublich attraktive Frauen man da evtl. treffen könnte. Es geht ja nur darum, dass man Gäste zu einem Besuch animiert.

Vielleicht darf man das alles nicht so eng sehen.
Schlußendlich ist ein Saunaclub für fast alle Beteiligten nur ein Geschäft, oder doch nicht?
 
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Die Webseiten praktisch aller Clubs zeigen (halb)nackte Frauen, die dort noch nie zu Gast waren. Einfach gekaufte Model-Stockfotos. Das kostet nur 10 Euro pro Bild, und macht immer was her.

Auf der Website des GoldenTime Brüggen sind sogar gleich ein gutes Dutzend Frauen zu sehen, die allesamt garantiert nicht wissen, wo dieses Brüggen überhaupt liegt. Ich meine, mindestens 2 davon wären bekannte Pornostars – ist die eine hinten nicht Zafira?


Aber das ist OK. Auf meiner Margarine-Verpackung sind Sonnenblumen zu sehen, und ich bin mir ziemlich sicher, dass in der Packung nur Margarine ist, und keine ganzen Sonnenblumen. Und der Hamburger bei McDonalds sieht auf dem bebilderten Menü immer sehr viel schöner aus als das, was ich voller Enttäuschung aus dem Papier wickle.

Die glücklichen Kühe, die auf die Verpackungsfolie mit dem Bio-Steak gedruckt sind, wurden auch garantiert nicht für mein Steak geschlachtet, sondern ganz woanders und vor langer Zeit. (Nebenbemerkung für diejenigen, die gern Bio-Steaks von glücklichen Kühen bestellen: Was ist grausamer – eine glückliche Kuh zu töten, oder eine todunglückliche?)

Ich finde solche Werbung trotzdem gut, denn sie schafft die richtige Atmosphäre für den anstehenden (hoffentlich) Genuß dessen, für das sie wirbt. Man assoziiert das Beste und freut sich nachfolgend über das Zufriedenstellende.

Und zum Thema Geschäft: Naürlich ist ein Saunaclub für alle Beteiligten ein Geschäft. Was denn bitte auch sonst? Der Chef baut Luxusräume aus Langeweile? Der Gast sucht die große Liebe? Die Damen sind naturgeil und kommen nur, weil es ihnen nirgendwo so gut besorgt wird wie im Club? Gurkenkram. Alle drei Parteien sind nur da wegen dem Geld. Zwei Parteien, um es zu verdienen, und die dritte, um es auszugeben.
 

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Ja, das ist ein gutes Ansatz. Die "key-visuals" waren/sind überall im Einsatz. Nur bei Clubs mochte ich das nie, da die Diskrepanz zwischen der Werbung und dem was man vor der Kamera so zu sehen bekam, sehr, sehr oft riesig war. Darum habe ich mir irgendwann vor 2000 völlig abgewöhnt, was anderes zu zeigen als das, was man nachher tatsächlich auch vorfinden konnte.

Aber womöglich sehen das 99 von 100 Leuten anders. Womöglich ist es sogar geschäftsschädigend halbwegs nah dran an der Wahrheit zu bleiben. Womöglich wäre es für jeden manchen Club verkaufstechnisch optimal eine Webseite mit den tollsten Models der Welt zu zeigen, selbst wenn die real existierenden Damen nach gängigen Schönheitsidealen keine 2 von 10 Punkten bei einer Misswahl ergattern könnten.

Schaut man sich zum Beispiel bestimmte asiatische Massageangebote an, dann wirbt man gerne mit absoluten Supermodels. Vor Ort erwartet einen dann öfters mal eine reife Dame, die wie 45 aussieht, tatsächlich aber schon 65 ist. Und diese Werbeformate werden seit Jahren genutzt und nicht gewechselt. (Klar, hinkt das Beispiel, denn die Omas als Werbung wären je nachdem weniger werbewirksam als gar niemanden abbilden.)

Führt man den Gedanken ohne wenn und aber fort, könnte man sich die ganze Fotografiererei womöglich sparen. [...]

Wo kriegst Du solche Bilder für zehn Euro? Und ist die Auswahl groß? Man könnte dann quasi "sieht ähnlich aus wie"-Modelle heraussuchen und sämtliche Profile hier stets mit Gesichtsbildern ausstatten.
 
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Ein weiterer Ansatz wäre, wie es ein bekannter Großclub in Darmstadt gemacht hat: Die zeigen auf ihrer gesamten Website viele Bilder von nur einer, immer derselben, halbnackten Frau, die aber dafür tatsächlich im Club war, wenn auch nur für eine gebuchte Fotosession. Das ist das tschechische Erotik-Modell Blanca Brooke. Neben den vielen Fotos von ihr auf der Website gibt es auch ein Video von dem Tag, an dem sie den ganzen Club für sich allein hatte (bei Vimeo mal nach „FKK Sharks“ suchen).

Immerhin kann man so mit Fug und Recht sagen, die abgebildete Dame hätte tatsächlich mal im Club gearbeitet, und es wäre nicht unwahr. Und man spart sich die ganze Unscharf-Wischerei und Kopfabschneiderei In Photoshop. Vermutlich war die ganze Aktion aber wohl recht teuer.

Bilder sehr hübscher Damen in Unterwäsche bekommst du zum Beispiel bei Adobe Stock, such einfach mal nach „woman dessous“. In der Standard-Lizenz liegt der Preis pro Bild, je nach gewähltem Paket, um die 10-15 Euro. Shutterstock bietet ähnliches.

Natürlich habe ich verstanden, was du mit der Frage meintest, ob ein Saunaclub „nur“ ein Geschäft ist (dann gilt meine obige „Margarine-Regel“, dass man mit allem werben darf, solange es ordentlich den Umsatz steigert). Ich denke, dass hängt vom Selbstverständnis ab:

In jeder Branche gibt es neben dem Mainstream auch immer Rebellen, die alles etwas anders und dadurch besser machen wollen. Vielleicht eine Bekleidungskette, die ausdrücklich nicht in Vietnam fertigen lässt. Eine Bäckerei, die auf vorgefertigte Backmischungen verzichtet. Wenn man das auf einen FKK-Club überträgt, also sozusagen der ökologisch korrekte Vollkorn-Club sein möchte, müsste man das in der Aussendarstellung natürlich irgendwie rüberbringen. Zum Beispiel dadurch, dass man auf die Darstellung austauschbarer Modells in Räkelposen verzichtet, und sich online bewußt abhebt: Seht her, wir sind anders, unsere Teiglinge sind handgeformt und mundgeblasen.

Ob es in der Saunaclub-Branche aber überhaupt möglich ist, tatsächlich nachhaltig anders und besser zu sein? Im Grunde ähneln sich die Biografien der Beteiligten doch in allen Clubs sehr. Liegt der Unterschied am Ende nicht doch nur in der optischen Qualität von Architektur und Möblierung, und der Frage, ob man einen Garten mit Pool hat?
 

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Oder noch banaler, ob die Damen einfach einen Tick anschmiegsamer sind als anderswo. [...]
Hatte gestern „Moneyball“ zum Abendessen, ein interessanter Ansatz.
 
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Aber genau das darf der Club sich, in den heutigen Zeiten voller neuer Regeln, doch nicht als eigenes Asset gutschreiben, da die Damen ja auch nur zufällige, zahlende Tagesgäste sind und ihr Anschmiegsamkeitsfaktor damit nur in ihrem eigenen Ermessen liegt. Der Club könnte höchstens damit werben, dass durch die besonders flauschig-weiche Qualität seiner Sofas die Gäste auch ganz flauschig werden. Womit wir irgendwie doch wieder bei den glücklichen Kühen wären.
 

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Aus den aktuellen Statistiken kann man ablesen, dass die typische Puffwerbung der letzten 20 Jahre immer weniger bringt. Speziell wenn Besucher über Popups teilweise ungewollt was anklicken, steigt die Absprungrate im Vergleich zu anderen Quellen signifikant an.

Entsprechend meine Frage:
Wer hat neue bzw. andere Werbeideen, Werbeplätze und Möglichkeiten?
Ich bin für alles offen, gerne formlos schreiben an @Admin
 

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Hier mal ein Auszug von gestern

werbung.png

Insgesamt kommen über Verweise aber stets nur ein kleiner Teil, der Besucher. Was oben mit 40 und 19% nach viel aussieht, sind nachher dann nur ca. 8 und 4 Prozent vom ganzen Kuchen.
 
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